Die kalte Winterluft von draußen in die gemütlich warme Wohnung holen? Viele neigen im Winter dazu, gerade wegen dieser Überlegung nicht oder zu wenig zu lüften. Gerade wegen des Temperaturunterschieds ist Lüften wichtig, denn er führt zu Kondenswasser, beschlagenen Scheiben und Schimmel. Auch wie gelüftet wird, macht einen Unterschied.
Warme Luft im Innern kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kältere. Die Fensterscheiben sind aber deutlich kühler als die Raumluft. Hier kann die Lufttemperatur auf den sogenannten Taupunkt sinken, die Luft gibt einen Teil ihres Wassers ab – Kondenswasser bildet sich, das Fenster beschlägt. Die Feuchtigkeit begünstigt die Bildung von Schimmel am und um das Fenster. Lüften ist unumgänglich, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.
Wichtig ist das regelmäßige Lüften. Das macht die Atemluft frisch und transportiert die Feuchtigkeit hinaus (und übrigens auch Viren!). Wer falsch lüftet, erhöht allerdings schnell seinen Energieverbrauch und zahlt am Ende bei den Heizkosten ordentlich drauf. Kippen sollte man die Fenster gerade im Winter nicht, denn so kommt zwar kalte Luft hinein, richtig ausgetauscht wird die Luft jedoch nicht. Zudem kühlt das Mauerwerk um das Fenster herum aus; Schimmelpilze haben leichtes Spiel.
Das Mittel der Wahl ist daher das Stoßlüften. So lüftet man kurz und effektiv, ohne den Raum zu sehr abzukühlen. Dreimal am Tag fünf Minuten die Fenster weit aufreißen reicht aus. In der Küche und im Bad fällt allerdings deutlich mehr Feuchtigkeit an. Gelüftet werden sollte hier unmittelbar nach dem Duschen oder Kochen zusätzlich für mindestens zehn Minuten. Generell gilt: Je mehr Menschen sich im Raum aufhalten, desto wärmer und feuchter wird die Luft. Im unbenutzten Schlafzimmer reicht es also an besonders kalten Tagen, nur nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen zu lüften. Sitzt die ganze Familie den Tag über im Wohnzimmer, sollte es ruhig einmal mehr sein.
Die Heizung ist während des Lüftens im Idealfall ausgeschaltet. Auch wenn fünf Minuten Heizen beim Lüften sehr wenig ausmachen – die Zeit summiert sich über die Monate auf und kann am Ende einige Euro in der Jahresrechnung ausmachen.