Alle unter einem Dach

Planungen der Mindener Stadtwerke für neuen Betriebsstandort schreiten voran

Minden. Auf dem ehemaligen Seitz-Enziger-Noll-Gelände an der Stiftstraße/ Ecke Ringstraße soll ein neuer Standort für die Mindener Stadtwerke (MSW) entstehen. Die derzeit insgesamt 45 Mitarbeiter der Mindener Stadtwerke und Mindener Wasser GmbH arbeiten bisher an vier verschiedenen, in ganz Minden verteilten Standorten.

Das Kundencenter befindet sich in der Innenstadt, Großer Domhof 3 und die Verwaltung, gut einen Kilometer entfernt, in der alten Kaserne am Simeonscarré 2. Die gesamte technische Belegschaft, zuständig für den Gas- und Wassernetzbetrieb, Zählerwesen, Hausanschlussplanung und Lagerwirtschaft, befindet sich im Ortsteil Minderheide (Hämelstraße 14). Darüber hinaus arbeiten die Mitarbeiter für die Wasserbereitstellung und IT im Wasserwerk an der Portastraße.

Alle derzeit genutzten Büro- und Lagerflächen sind angemietet und stehen nicht dauerhaft zur Verfügung. Auf dem neuen Grundstück, das die Stadtwerke bereits Ende 2018 erworben haben, werden zukünftig alle Mitarbeiter unter einem Dach zusammenarbeiten. „Wir erhoffen uns durch die Bündelung der vier Standorte eine deutliche Effizienzsteigerung“, sagt Helmut Feldkötter, der seit Februar 2020 zusammen mit Joachim Schmidt die Geschäftsführung der MSW übernimmt. „Noch viel wichtiger ist aber, dass wir unseren Kunden, Geschäftspartnern und Lieferanten zukünftig eine Anlaufstelle für alle Anliegen bieten können“, ergänzt Feldkötter. Zudem sollen lange Wege und damit Kosten gespart werden und der intensivere Austausch trägt zu einem positiven Betriebs- und Arbeitsklima bei.

Das 10.350 m² große Grundstück, das sich an der Stiftstraße 62-64 befindet, wird nicht von Beginn an vollständig von den Stadtwerken bebaut. Aufsichtsratsvorsitzender Michael Buhre erklärt: „Für die geplante Nutzung mit einem Betriebs- und einem Lagergebäude, Außenlagerplatz und Parkflächen benötigen wir ca. 7.000 m². Aber eine Teilung der Gesamtfläche war nicht vorgesehen und wir haben genug Platz für eventuelle zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten.“

Beim neuen Standort der Stadtwerke steht Multifunktionalität an erster Stelle: Im Betriebsgebäude (ca. 1.959 m² Bruttogrundfläche) werden Kundencenter, Verwaltung, Netzwirtschaft und Technik auf drei Geschossen vereint. Insbesondere das Erdgeschoss, das für die Kundenberatung und Veranstaltungen genutzt werden soll, wird durch eine transparente Architektur offen und einladend gestaltet. Für Besucher wird eine eindeutige Orientierung geschaffen und somit die Kundennähe und der Servicegedanke der Stadtwerke unterstrichen. In den darüber liegenden beiden Etagen werden Büro- und Sozialräume eingerichtet und das Untergeschoss wird über Umkleiden, Duschen und Technikräume verfügen.

Das Lagergebäude (ca. 622 m² Bruttogrundfläche) besteht aus einem Werkstattbereich mit Fahrzeughalle und einem Materiallager, in dem auch die Standrohrausgabe stattfinden soll. Durch die Erschließung über die Stiftstraße sowie die nutzungsorientierte Wegführung auf dem Gelände wird eine Überlagerung zwischen Kunden-, Mitarbeiter- und Lieferverkehr vermieden. Direkt am Gebäude soll ein separater Zugang für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden.

Im Rahmen des energetischen Konzepts will der Energieversorger zwei Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 52 kWp auf den beiden Dächern installieren. Außerdem wird es Ladestationen für Elektrofahrzeuge von Mitarbeitern und Kunden sowie die Nutzung von Regenwasser aus einer Zisterne im Bereich des Parkplatzes geben.

„Insgesamt ist das Planungskonzept auf die Organisationsstruktur und die Arbeitsprozesse unseres zukunftsorientierten Unternehmens abgestimmt. Die offene Gestaltung soll Kommunikations- und Begegnungszonen für die Mitarbeiter ermöglichen, die den Planungsprozess mit ihren Anregungen und Ideen maßgeblich mitgestaltet haben“, erläutert Feldkötter weiter. Im Vorfeld der Planungen haben die Stadtwerke eine interne Befragung durchgeführt, in der jeder Mitarbeiter seine Bedürfnisse und Anregungen hinsichtlich der Raumplanung frei äußern konnte. Diese wurden mit in der Ausschreibung für das Bewerbungsverfahren der Planungsleistungen berücksichtigt und anschließend das Architekturstudio pm aus Minden, das mit seinem Entwurf überzeugen konnte, mit der Planung beauftragt. Nach umfangreichen Bodenproben und einem Baugrundgutachten in den vergangenen Monaten befinden sich die Stadtwerke derzeit in der Endphase der Ausführungsplanung, so dass Ende Januar der Bauantrag bei der Stadt Minden gestellt wurde. Die einzelnen Gewerke werden derzeit fortlaufend ausgeschrieben, bis dann Ende Juni 2020 ein Baubeschluss geplant ist. Der Umzug ist für Ende 2021 terminiert.


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