So wird das Garagendach schön grün

Ein tristes, graues Garagendach kann ein unschöner Anblick sein. Nicht nur fürs Auge, sondern auch für die Umwelt bringen begrünte Dächer einige Vorteile. Wir erklären die Voraussetzungen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum eigenen grünen Garagendach:

Vorteile der Dachbegrünung

Die Vorteile eines grünen Garagendachs sind vielfältig. Zum Beispiel schützt es das Dach und die Abdichtungen vor Wind- und Witterungseinflüssen wie Hagel, Sturm und UV-Strahlung. Das verlängert die Langlebigkeit und senkt die Instandhaltungskosten.

Auch kleine, begrünte Flächen, wie ein Garagendach, bringen einen zusätzlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen mit sich. Sie sind somit ein nützlicher ökologischer Ausgleich zu den ganzen versiegelten Flächen im Wohngebiet. Die Grünflächen auf dem Dach verbessern auch das Mikroklima, da sie die Umgebungsluft feucht und kühl halten und zusätzliches CO2 binden.

Die Pflanzen eines grünen Garagendachs speichern Wasser und nehmen damit viel Niederschlag auf. Auch wenn der Effekt klein ist, kann so z.B. bei Starkregenereignissen die Kanalisation entlastet und das Überschwemmungsrisiko reduziert werden. Einige Kommunen fördern eine Dachbegrünung daher sogar mit Vorteilen bei den Abwassergebühren.

 

Planung der Dachbegrünung

Nicht jede Garage eignet sich für ein grünes Dach. Am wichtigsten ist die Statik: Das Dach muss ein zusätzliches Flächengewicht von ca. 120 Kilogramm pro Quadratmeter für die nötige Erde und die Pflanzen tragen können. Bei dieser Bewertung hilft am besten ein Fachmann bzw. eine Fachfrau. Außerdem sollte das Garagendach eine Neigung zwischen 1° (2 % Gefälle) und 7° haben. Natürlich sollte das Dach komplett wasserdicht sein. Auch beim Bauamt sollte geklärt werden, ob die Veränderung zulässig ist.

 

Schritt für Schritt zur Dachbegrünung

Alle Voraussetzungen erfüllt? Dann sind es nach dem Säubern (besenrein) nur noch sieben Schritte zum grünen Garagendach.

Schritt 1: Wurzelschutzfolie: Zuerst ist eine nach FLL-Richtlinie geeignete Wurzelschutzfolie auszubreiten. Je nach Vorhaben kann Teichfolie genutzt werden. Die Bahnen der Folie sollten sich dabei überlappen. An den Rändern kann die Folie entweder unter die Blechabdeckung geschoben, oder (falls nicht vorhanden) überstehen und nach Fertigstellung bündig abgeschnitten werden.

Schritt 2: Dachabläufe ausschneiden: Wo Dachabläufe oder sonstige Durchdringungen vorhanden sind, muss die Wurzelschutzfolie nach dem Auslegen entsprechend eingeschnitten werden.

Schritt 3: Schutzvlies: Darüber kommt Schutzvlies, auch hier sollten sich jeweils 5-10 cm überlappen. Das Schutzvlies wird ebenfalls an den Dachrändern hochgeführt und wie die Folie für Dachabläufe eingeschnitten.

Schritt 4: Drainage: Die Drainageschicht speichert kann kleine Mengen Wasser speichern und führt den Rest ab. Hier können Drainageplatten, -vlies oder Schüttgut lückenlos bzw. überlappend ausgebreitet werden.

Schritt 5: Kies: Entlang der Dachränder kann ein Kiesstreifen (Breite: 30-50 cm, Höhe: 5-8 cm) dabei helfen, die Vegetation vom Rand wegzuhalten und einen zusätzlichen Wasserablauf zu schaffen. Er kann direkt auf das Vlies gelegt werden.

Schritt 6: Substrat: Das Substrat, also Rasenerde, gleichmäßig auf der gesamten Fläche verteilen.

Schritt 7: Säen: Am besten eignen sich flach wachsende Pflanzen oder schlichte Rasenflächen. Beispiele: Mauerpfeffer, Heidenelke, Habichtskraut, Feldthymian, Leinkraut, Wiesenmargerite, Federnelke, Zypressen-Wolfsmilch, Salbei, Gänsekresse, Federborstengras, Sedum-Pflanzen.

 

Pflege & Wartung

Eine gut gemachte Dachbegrünung ist pflegeleicht. Einmal jährlich sollte der nicht standortgerechte Fremdbewuchs vor dem Aussamen entfernt werden. Je nach Pflanze kann einmal im Jahr Langzeitdünger ausgebracht werden. Insbesondere nach starkem Regen oder Sturm, sollten Dachabläufe, Kontrollschächte und Dachrinnen geprüft und ggf. gereinigt werden.


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